Winterruhe? Zeit für Pläne & mehr …
Unglaublich – es ist schon 2025! Und seit unserem Aufruf im September für das Miteinander-Gärtnern-Projekt ist so viel passiert! Und wir freuen uns so, wie viele begeisterte und engagierte Mitmacher sich zusammengefunden haben. Wir haben einen Verein gegründet und eine tolle Sonnwendfeuer-Feier gefeiert. An dieser Stelle einfach herzlichen Dank an alle Gründungsmitglieder!
Hoigadda ist kein Gartenbauverein … Zwar wollen wir gemeinsam Garten und Glashaus pflegen, bepflanzen und beernten, aber im Mittelpunkt steht das Miteinander, unsere lebendige soziale Gemeinschaft. Das hat sich bei den fröhlichen, tiefgründigen und kreativen Diskussionen rund um die Gründung herauskristallisiert und so ergab sich quasi von selbst der Name unseres Vereins. Die Gartenarbeit bietet den »roten Faden« für das gemeinsame Tun.
Damit wir dieses Jahr reiche Ernte einfahren können, beginnen wir jetzt zu planen. Dazu gehören natürlich Aussaat- und Pflanzpläne, aber auch Ideen für Veranstaltungen im großen und kleinen Kreis. Im K.E.R.N. garten wird nicht nur gegartelt – hier ist Platz für Kunst und Kultur in all ihren Facetten. Und Kultur ist weit mehr als die sog. Hochkultur! Kultur entspringt der kreativen Fähigkeit des Menschen und wirkt im alltäglichen Leben, formt unser Zusammenleben. Alltagskultur ganz selbstverständlich? Spannende Diskussionen lassen sich darüber führen, würden hier aber den Rahmen sprengen. Wir diskutieren das lieber »live und in Farbe« und freuen uns über jede und jeden, der daran teilhaben mag.
Lust auf einen kleinen gedanklichen Ausflug für einen unterhaltsamen Winternachmittag?
Ein lebendiger Ausdruck von Kultur ist auch der Garten, der als kleiner Teil der uns umgebenden Kulturlandschaft im nachhaltigen Tun in und mit der Natur gedeiht. Die Lebensmittel, die darin wachsen, spielen für eine weitere Facette der (Alltags-)Kultur, der Koch- oder Küchenkunst, eine unverzichtbare Rolle. Um Missverständnissen vorzubeugen: das gilt nicht nur für die Sterneküche – gerade in der alltäglichen Kunst der Zubereitung von Essen spielt die Wertschätzung von frischen, regionalen Zutaten eine zunehmende Rolle. Nahrungsaufnahme ist lebensnotwendig, und wir haben es in der Hand, diese jeden Tag frei zu gestalten und zu bestimmen, wie sie sich positiv auf unser Leben (Gesundheit nicht ausgeschlossen – wir reden über Kneipp?!?) auswirken kann. Wenn wir dann auch noch gemeinsam Essen, halten wir umgehend mehrere Aspekte der sog. Alltagskultur lebendig: Sprache, Tradition, Zeit und Raum. Ganz nebenbei und entspannt lässt sich dann auch noch die Kurve zur Hochkultur hinbekommen: Darstellung von Essen in der Kunst als Tischgespräch … Lasst uns gemeinsam denken, leben, arbeiten und genießen 🙂
Drei Zitate für weitere anregende Gespräche:
»Wenn der Vater einer Krankheit oft unbekannt ist, die Mutter ist immer die Ernährung« Sebastian Kneipp
»Ohne Kultur gäbe es keine Menschen. Kultur besteht aus Traditionen, Glaubensvorstellungen und Lebensweisen, von den spirituellsten bis zu den materiellsten. Sie gibt uns Sinn, eine Art, unser Leben zu führen. Menschen sind Schöpfer von Kultur und gleichzeitig ist Kultur das, was uns zu Menschen macht.« (www.nios.ac.in)
»Wie kommen wir in unserem täglichen Leben zu einem tieferen Verständnis der Natur und der besonderen Rolle unserer Spezies darin?« Am besten geht man dazu einfach in die Küche, meint Michael Pollan in seinem Buch Kochen. Eine Naturgeschichte der Transformation.
Das Buch ist schon »uralt« aber immer noch oder immer wieder lesenswert 🙂
Reiche Ernte trotz widriger Umstände – im Januar noch eigene Tomaten …
Jetzt aber kurz zurück auf den Boden der Tatsachen, denn der war trotz allen Wetterkapriolen sehr fruchtbar. Nachdem die Wassermengen verschwunden waren, sah es zwar erst gar nicht gut aus. Ganze drei Wochen lang schien es, als hielten die Tomatenstauden die Luft an und die Gurken- und Zucchini-Pflanzen würden »Winterschlaf« halten. Dann aber explodierten sie förmlich … Wir konnten bis in den späten Oktober hinein ernten und die letzten, grün gepflückten Tomaten durften im Keller nachreifen. Zu Weihnachten habe ich die letzten in der Küche verarbeitet.
Mirabellen und Eierpflaumen in allen Farben hingen in Unmengen auf den alten Bäumen und dank vieler helfender Hände konnten wir einen großen Teil ernten, direkt vor Ort einmaischen und in die Brennerei meines Bruders bringen. Er hat die Maische inzwischen destilliert und wir warten gespannt auf die edlen Geister, die in die Flaschen kommen werden. Wie auch auf den Holunderbeerlikör, den wir euch schon bald vorstellen können.
Hier noch ein paar Schnappschüsse vom Sonnwendfeuer-Fest, die Doris Richter (unsere 1. Vereinsvorständin) stimmungsvoll eingefangen hat. Habt ihr Lust, uns und den Verein kennenzulernen? Hier findet ihr mehr dazu.
Wie wir uns unser K.E.R.N. garten-Projekt vorstellen, zeigt der Gartenplan, den wir gemeinsam mit Freunden, Profis und viel Begeisterung seit 2022 Schritt für Schritt und Pflanze für Pflanze umsetzen.
Auf unserem Grundstück nahe der Therme in Bad Wörishofen entsteht ein öffentlicher Naturraum (Naturpark), in dem sich nicht nur heimische Flora und Fauna entfalten kann, sondern Menschen die Natur und deren Kreisläufe „hautnah“ erleben und mitgestalten können. Ein Raum, in dem Mensch und Natur sich begegnen und interagieren können. Hier kann man sich ungezwungen einander annähern – im Spiel, bei der Arbeit oder in der Freizeit, beim Erfahrungsaustausch von Alt und Jung, von Land- und Stadtmenschen – die Natur kann Brücken (in die Zukunft) bauen.
Unser Kerngedanke ist, die Philosophie Kneipps in der Kneippstadt Bad Wörishofen lebendig erfahrbar werden zu lassen. Unser Landschaftsgarten soll Besuchern und Mitwirkenden ermöglichen, Kneipps umfassend nachhaltige Denkweise, die auf den komplexen Zusammenhängen der Natur basiert, individuell und unmittelbar in der Natur zu erfahren.
Wer mehr erfahren will, hier gehts lang …
K.E.R.N. garten = Kneipp Erlebnis Raum Natur